Weihnachtswichteln:Wer schenkt wem was?

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Die Redaktion hat schon einmal ausgepackt

Von Christiane Lutz

Ob umtriebiger Kleinkunstveranstalter oder hochsubventionierter Opern-Intendant - Geschenke kriegen doch alle gern. Sogar jene, die normalerweise dafür zuständig sind, Gelder für Konzerte, Theater und aufwendige Konzerthäuser zu verteilen. Und weil schenken bekanntlich noch schöner ist, als beschenkt zu werden, ist der Wunsch der Münchner Kulturschaffenden groß, einander zu Weihnachten eine Freude zu machen. War ja auch ganz schön was los in diesem Jahr: Das Gärtnerplatztheater eröffnete nach gefühlt hundertjähriger Sanierung wieder (auch wenn die technische Übergabe noch immer nicht stattgefunden hat), der Residenztheater-Intendant Martin Kušej wurde zum Burgtheater-Chef ernannt, das ersehnte Konzerthaus hat endlich einen Architekten gefunden, die Pläne für den Neubau des Volkstheaters tauchten auf, und ein gewisser Markus Söder wird 2018 wohl ein paar Wörtchen mehr mitzureden haben in Politik und Kultur.

Was also könnte Markus Söder, ein Mann mit ausgeprägter Freude an der großen Bühne, der Münchner Kulturlandschaft schenken? Jede Menge Auftritte natürlich. Und für Ilse Aigner, die man zuletzt beim CSU-Parteitag in Nürnberg beim Freestylen auf der Tanzfläche beobachten konnte, für die wäre doch eine private Tanzstunde beim Ballett-Star Sergei Polunin ein hübsches Geschenk (wer den nicht kennt: Bitte einmal "Take me to Church" und "Sergei Polunin" googeln).

Mariss Jansons, Chefdirigent des BRSO, musste kurz vor Weihnachten zwar noch einen Shitstorm überstehen, weil er in einem Interview mit einer britischen Zeitung erst erklärte, Frauen am Dirigentenpult, das sei nicht unbedingt sein Ding. Aber weil Weihnachten ist und er die Äußerung gleich wieder zurücknahm, bekommt auch er etwas geschenkt.

Wer beschenkt wird, fühlt sich doch gleich wertgeschätzt. Und hat mehr Lust darauf, der Stadt ein spannendes Kulturjahr 2018 zu schenken.

© SZ vom 23.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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