Von SZ-Autoren:Ronen Steinke über Ungerechtigkeit

(Foto: N/A)

Kleine Frau, was nun? Wie die deutsche Strafjustiz mit verschiedenem Maß misst.

Als kürzlich der VW-Boss Herbert Diess wegen Betrugs beschuldigt war, musste er ein paar Monatsgehälter an die Justiz zahlen. Aber er durfte sich die Summe von VW erstatten lassen. Und noch ein Glück: VW durfte die Summe von der Steuer absetzen. Mit seinem Buch "Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich" rechnet Ronen Steinke auf mehr als 250 Seiten mit einer Strafjustiz ab, die sozial immer ungerechter werde. Dabei nimmt Steinke, Jurist und SZ-Redakteur, seine Leser gleich auf der ersten Seite mit in den Gerichtssaal und schildert den Prozess gegen eine Rentnerin, die eine Packung Kerzen im Wert von fünf Euro gestohlen hat. Steinke arbeitet durch das gesamte Buch mit konkreten Fällen, mit Menschen und deren Geschichten, dies macht die komplexe Thematik greifbar und verständlich.

Ronen Steinke, Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich. Die neue Klassenjustiz. Berlin Verlag, Berlin 2022. 272 Seiten, 20 Euro.

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