Von SZ-Autoren:Peter Laudenbach spricht mit Kluge

Warum ist die "Gegenwart nur ein Durchzugsland"? Peter Laudenbach hat über 20 Jahre immer wieder Alexander Kluge interviewt.

Von SZ

Von Alexander Kluge kann man lernen, dass der Frieden nicht selbstverständlich ist: In seinem Denken ist der Krieg als Möglichkeit und als Kindheitserinnerung an die Bombardierung seiner Heimatstadt immer präsent. Von Alexander Kluge kann man aber auch lernen, dass nichts unvermeidbar ist: "Es gibt immer neben der Realität den Konjunktiv." In Kluges beweglichem Denken sind die Gefühle und Wünsche der Menschen mindestens so real wie die angeblichen Sachzwänge: "Das Nützliche allein ist nicht lebensfähig." Der Journalist Peter Laudenbach, Berliner Theaterkritiker der SZ, wollte es genauer wissen. Er hat Kluge über 20 Jahre immer wieder zu langen Interviews getroffen und einfach immer weiter gefragt - zum Beispiel danach, woher Kluge die Gewissheit nimmt, dass es immer einen Ausweg gibt. Oder weshalb er annimmt, dass die Haut klüger ist als der Kopf. Oder weshalb in Kluges Augen "die Gegenwart nur ein Durchzugsland" ist. Jetzt sind die Interviews, in denen Alexander Kluge über sein Leben und seine Überzeugungen Auskunft gibt, als Buch erschienen.

Peter Laudenbach, Alexander Kluge: Zum Himmel. Zur Hölle. Zum Mehrwert. Interviews 2021 - 2001. Starfruit, Fürth 2022. 152 Seiten, 22 Euro.

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