Von SZ-Autoren:Nikolaus Piper über Neoliberalismus

Die neoliberale Denkschule gilt vielen als böse, in seinem neuen Buch "Wir Untertanen" aber schreibt der SZ-Wirtschaftsexperte Nikolaus Piper eine kluge Verteidigung.

Der Neoliberalismus ist der Bösewicht dieser Zeit. Es gibt kaum ein gesellschaftliches Übel, für das nicht die Neoliberalen verantwortlich gemacht werden: Ungleichheit, Armut, Kulturverfall, die Finanzkrise, sogar Kriege und Klimawandel. Und das in einer Zeit, in der Donald Trump, Wladimir Putin, Viktor Orbán und viele andere die Gefahren antiliberaler Politik für das Zusammenleben der Menschen jeden Tag vor Augen führen. Nikolaus Piper, einst Leiter der Wirtschaftsredaktion und Korrespondent der SZ in New York, sieht den Neoliberalismus in seinem neuen Buch anders: als Denkschule, die versucht, aus alten Fehlern der Liberalen zu lernen, ohne vorgefertigte Antworten zu haben. Und er warnt vor einem neuen Illiberalismus sowohl von rechts als auch von links: Angriffe auf die Meinungsfreiheit, die Denunziation der Sozialen Marktwirtschaft und ihrer Werte. All dies bedroht die freie Gesellschaft, umso mehr als die technischen Instrumente der Einschränkung der Freiheit im digitalen Zeitalter sich heute nur ahnen lassen.

Nikolaus Piper : Wir Untertanen. Rowohlt Verlag, Hamburg 2019. 168 Seiten, 20 Euro.

© SZ vom 03.05.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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