Verlagsgeschichte:Macht des klein Gedruckten

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Wie wurde die "Arisierung" des S. Fischer Verlags in den Jahren 1935 / 1936 ins Werk gesetzt? Eine geschichtliche Rekonstruktion anhand eines neuen Aktenfunds gibt Aufschluss darüber.

Von Jan-Pieter Barbian

Das verheerende Chaos, in dem das "Dritte Reich" Adolf Hitlers am Ende des Zweiten Weltkriegs unterging, hat auch die Erforschung der Geschichte des deutschen Buchhandels in den Jahren 1933 bis 1945 erschwert. Zahlreiche Akten gingen verloren oder wurden vernichtet: in den staatlichen und parteiamtlichen Schrifttumsstellen in Berlin, im Börsenverein der Deutschen Buchhändler in Leipzig und in den Verlagshäusern. Es ist einem Zufall zu verdanken, dass sich eine umfangreiche Akte erhalten hat, welche die "Arisierung" des S. Fischer Verlags detailliert dokumentiert. Die Akte aus dem Bestand der Reichsschrifttumskammer wurde nach 1945 von den amerikanischen Besatzungsbehörden zusammen mit Tausenden weiteren Akten aus dem Bestand der von Goebbels im November 1933 errichteten Reichskulturkammer im Berlin Document Center eingelagert.

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