Verband der Buchbranche:Neue Chefin des Börsenvereins stellt Titel "Vorsteherin" infrage

Die künftige Vorsteherin des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, stellt die traditionelle Bezeichnung für die Spitzenposition des Branchenverbands infrage. "Ich werde nicht mit dem Kopf durch die Wand rennen, möchte aber diese Bezeichnung zur Diskussion stellen." Da es um eine gemeinschaftliche Leitungsaufgabe gehe, halte sie die Bezeichnung einer Vorstandssprecherin oder einer Vorstandsvorsitzenden für sinnvoller. "Es ist eigentlich eine diplomatische Aufgabe", sagte die 58-Jährige mit Blick auf die Verbandsarbeit nach innen mit den drei Gruppen Verlage, Buchhandel und Zwischenbuchhandel sowie nach außen in Richtung Politik und Öffentlichkeit. Auch im internationalen Austausch sei es schwierig, den Titel des "Vorstehers" zu vermitteln. Die Verlegerin Karin Schmidt-Friderichs wurde am 19. Juni zur Nachfolgerin von Heinrich Riethmüller im Vorsteher-Amt des Börsenvereins gewählt. Die Interessenvertretung wurde im Jahr 1825 als "Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig" gegründet. Aus dieser Zeit stammt auch der altertümliche Titel.

© SZ vom 04.09.2019 / dpa/SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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