Einen Gesprächstermin mit Van Morrison zu vereinbaren, ist eine Geduldsprobe. Da gibt es telefonische Vorgespräche mit einem Manager, dann sollen die Interviewfragen vorgelegt werden, gleich mehrere Termine platzen kurzfristig und schließlich, nach wochenlangem Schweigen, muss alles ganz schnell gehen. Treffpunkt: Ein Montagmorgen im nordirischen Belfast, im Fünf-Sterne-Golfresort The Culloden, begleitet von einer jungen Assistentin, deren Job darin besteht, dem Meister ein Glas Wasser für seine Tabletten zu reichen. Van Morrison selbst ist ein kleiner, kompakter älterer Herr mit Ledermütze, Lederjacke, rosa Poloshirt, Jeans, und lichtem Schädel. Zudem ist er hektisch, wirsch und aggressiv-defensiv. Was sich erst legt, wenn man ihm kräftig Honig ums Doppelkinn schmiert und sich zumindest augenscheinlich an seine Vorgaben hält. Sich also bitte aufs neue Album "Keep Me Singing" (Caroline) konzentriert.
Van Morrison im Interview:"Ich habe noch nie Frauen mit Musik erobert"
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Der Musiker über sein neues Album, die verbrecherische Musikindustrie, Verführung, das Internet und alles, was man seinen ärgsten Feinden wünschen sollte.
Interview von Marcel Anders
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