Umwelt:Schlechte Luft

In letzter Zeit gibt man sich betont ökologisch in der Traumfabrik. Dabei ist Hollywood Umweltsünder Nr. 2.

Susan Vahabzadeh

Wenn Al Gore davon hört, wird wohl seine seit dem Öko-Dokumentarfilmprojekt "Eine unbequeme Wahrheit" entflammte Liebe zu Hollywood gleich wieder erloschen sein: Eine Studie der University of California hat die Filmindustrie als den zweitschlimmsten Umweltsünder im Großraum Los Angeles ausgemacht.

Zum Husten: Al Gores neue Liebe zu Hollywood könnte Risse kriegen (Foto: Foto: AP)

Nur die Ölraffinerien verursachen mehr Dreck als die Filmstudios. Zwei Jahre lang wurden Luftschadstoffe gemessen, und nun schätzt das Expertenteam, dass Filmproduktionen 140 000 Tonnen an Emissionen pro Jahr verursachen - mehr als die gesamte Hotellerie.

Dabei hat sich in Hollywood gerade erst so eine Art Umweltfraktion formiert, die für schadstoffarme Autos und ein neues Bewusstsein wirbt - George Clooney gehört dazu, Leo DiCaprio und Susan Sarandon. Alles umsonst, solange die Studios von den Special Effects bis zur Bequemlichkeit alles organisieren, ohne sich zu kümmern, was hinten rauskommt.

Nur Roland Emmerich bildet die rühmliche Ausnahme: Der hat für seinen Klimakatastrophenthriller "The Day After Tomorrow" 200 000 Dollar investiert in den Gebrauch schadstoffarmer Autos und Generatoren.

© SZ vom 16.11.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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