Umgangsformen:Bloß kein Bling-Bling

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Der Essayist und Journalist Alexander Graf von Schönburg-Glauchau, geboren 1969, wurde bekannt als Mitautor des popliterarischen Gesprächsbandes „Tristesse Royale“ (1999). (Foto: Peter von Felbert)

In seinem neuen Buch "Die Kunst des lässigen Anstands" wirbt Alexander von Schönburg für "27 alte Tugenden". Aber nur in Stilfragen, nicht auf dem Feld von Anstand, Haltung und Moral klingen Plädoyers für Lässigkeit überzeugend.

Von Christian Mayer

Als Jugendlicher hatte Alexander von Schönburg Schwierigkeiten mit der Wahrheit. Das lag daran, dass er in seiner Familie, die eine alte, leicht verarmte Adelsfamilie ist, wie er gerne erwähnt, der Jüngste von vier Geschwistern war. Weil die drei Älteren für reichlich Radau sorgten, fiel dem pubertierenden Alexander die Rolle des "Artigen" zu. Er spielte also einfach das, was von ihm erwartet wurde. Etwa wenn er angeblich mit einem Buch im Bett lag, in Wahrheit aber aus dem Fenster getürmt war, um in einer Münchner Diskothek exzessiv zu feiern. Mithilfe eines Freundes installierte er sogar eine Wanze im Elternschlafzimmer.

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