Kategorie: Umbau
Sparkasse Berchtesgadener Land, Bad Reichenhall 2008
Architekt: Bolwin Wulf Architekten, Berlin
Bauherr: Sparkasse Berchtesgadener Land
Die Sanierungsmassnahme sowie behutsame Eingriffe und Ergänzungen im Bestand sollten eine funktional, ökonomisch und ökologisch optimale Lösung für die 235 Mitarbeiter schaffen. Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Umgang mit dem 70er-Jahre-Bestandsbau, der Nähe zur Altstadt sowie der direkten Nachbarschaft zu historischen Gebäuden. Die Strategie des Entwurfes versteht sich als "Weiterbauen" des Standortes, um ressourcenbewusste Kontinuität zu vermitteln und Vertrautheit mit dem Ortsbild zu erhalten.
Der ursprünglich vor die Fassade gehängte, Ein- und Ausblicke behindernde Sonnenschutz wurde entfernt, die tragenden Balkenköpfe freigelegt und mit großen horizontalen Flächen belegt. Es ist ein einfacher Sonnenschutz entstanden bei maximaler Transparenz und Offenheit, ein gedeckter Außenbereich für Fußgänger und nicht zuletzt wurde ein regionaltypisches Element wiederbelebt. Zwei Treppenhäuser an der Fassade konnten entfallen und bilden nun gebäudehohe Wasser-Rieselwände im Sinne des bestehenden Gradierwerkes im nahen Kurpark. Sie transportieren Verdunstungskühle in die lichten Büroebenen, die durch verglaste Kombibüros mit großzügigen Mittelzonen beste Voraussetzungen für ein hohes Maß an geplanter und zufälliger Kommunikation schaffen.
Durch das gesamte Gebäude zieht sich ein Farbkanon aus drei verschiedenen Rosa-, und Violett- und Rottönen, welche auf das natürliche Farbspektrum des Salzes, den Ursprung für Bad Reichenhalls Bedeutung, hinweisen. Der bisherige Endenergiebedarf des Gebäudes reduziert sich um über 80%, u.a. durch eine grundwassergestützte Energieversorgung.