Türkei:Medien: Gericht ordnet Freilassung der türkischen Autorin Aslı Erdoğan an

Die türkische Autorin Asli Erdogan auf der Leipziger Buchmesse im Jahr 2008. (Foto: imago stock&people)
  • Die türkische Autorin sitzt seit dem 16. August 2016 im Gefängnis.
  • Ihr wurden "Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation", "Versuchs der Zerstörung der nationalen Einheit" und "Propaganda für eine Terrororganisation" vorgeworfen.

Ein türkisches Gericht hat Medienberichten zufolge die Freilassung der wegen "Terror-Propaganda" angeklagten türkischen Schriftstellerin Aslı Erdoğan aus der Untersuchungshaft angeordnet. Ihr droht aber weiter lebenslange Haft. Erdoğan und die mitangeklagte Übersetzerin Necmiye Alpay sollten unter Auflagen auf freien Fuß kommen, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag.

Angeblich sollen die Frauen noch am Donnerstagabend entlassen werden

Beide Frauen saßen seit August wegen "Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation", "Versuchs der Zerstörung der nationalen Einheit" und "Propaganda für eine Terrororganisation" im Gefängnis.

Hintergrund ist die Tätigkeit der Angeklagten für die inzwischen geschlossene pro-kurdische Zeitung Özgür Gündem. Die türkischen Behörden sehen das Blatt als Sprachrohr der PKK. Aslı Erdoğan hatte unter anderem Kolumnen für die Zeitung geschrieben und war im August bei einer Razzia gegen Özgür Gündem festgenommen worden.

Eine Freundin der Autorin sagte der Nachrichtenagentur AFP, die beiden Frauen sollten am Donnerstagabend aus dem Frauengefängnis Bakirköy in Istanbul freikommen. Bereits im November hatte das Gericht ein erstes Mal ihre Freilassung unter Auflagen angeordnet, Hoffnungen auf eine Haftentlassung zerschlugen sich damals jedoch.

© SZ.de/AFP/dpa/luc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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