Theater:Gott und Mensch

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Im Setzkasten des menschlichen Daseins: ganz links unten Vera Semieniuk, daneben Vera Egorova-Schönhöfer, Jongmin Yoon und Sara Maria Saalmann. (Foto: Jochen Quast)

Jochen Biganzoli inszeniert am Theater Regensburg Bachs h-Moll-Messe als Bildertableau der Gegenwart

Von Egbert Tholl

Kann man das machen? Und wenn ja, was bringt es? Die h-Moll-Messe ist die Quintessenz des kirchenmuskalischen Schaffens Johann Sebastian Bachs, ist kein Oratorium, sondern Messe, Hochamt, Glaubensbekenntnis. Kann man das inszenieren, auf eine Opernbühne bringen? Auch wenn wenige während der Premiere am Theater Regensburg der Meinung waren, nein, das könne man nicht, da gehen wir lieber heim, so ging das Wagnis doch verblüffend gut auf. Jochen Biganzolis Inszenierung, die Bachs Musik und dem Text der Liturgie heutige Alltagsszenen gegenüber stellt, ist manchmal plump, allzu naheliegend, dann wieder äußerst filigran und fein. In der Summe ist sie ein sehr ernstzunehmender Diskussionsbeitrag zu einer möglichen Interpretation des Werks über das rein Musikalische hinaus.

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