Technik-Thriller:Mit den Augen der Drohne

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Ein hochbegabter Junge, dessen Spielzeug eine raffiniert elektronisch aufgerüstete Drohne ist, kommt durch seine Recherchen in große Gefahr und deckt einen Mordfall auf.

Von Alexis Vélez Scherf (14 Jahre)

Hochbegabt und ziemlich arrogant, das ist Jona Wolfram. Auf Grund seiner Intelligenz hat er einen Studienplatz an einer Privatuniversität bekommen, er ist erst 17, doch er ist schlauer als jeder andere Student, und das lässt er alle wissen. Seine Eltern haben ihn bei einer Gastfamilie in der fremden kleinen Stadt untergebracht, aber die Gasteltern sind ihm von Anfang an nicht geheuer. Auch sein erster Tag an der Uni verläuft gleich ziemlich chaotisch - was allerdings an seinem arroganten Auftreten liegt. Nur eine Studentin namens Linda fängt ein Gespräch mit ihm an und gibt ihm sogar ihre Handynummer. Und damit wird sie das erste Opfer von Elanus.

Elanus - der Name kommt von einem Greifvogel - ist eine Kamera-Drohne, die Jona selbst entwickelt hat. Sie kann Handys orten, sobald man ihr die Nummer gibt, und verfolgt dann automatisch deren Besitzer. Damit lassen sich Personen superleicht ausspionieren. Und Jonas Neugier kennt keine Grenzen - aber sie bringt ihn von Tag zu Tag mehr in Gefahr.

Mit den Augen der Kamera beobachtet er, wie Linda mit einem der Dozenten am Fenster eines Schlafzimmers schmust. Weil er eifersüchtig ist, schreibt er in einem kleinen anonymen Brief an Linda, dass er über ihre Beziehung Bescheid weiß. Am nächsten Tag passiert etwas Schreckliches: Eben dieser Dozent begeht Selbstmord. Jona denkt sofort, dass der Zettel, den er geschrieben hatte, der Grund dafür war. Aber es passieren auch noch andere mysteriöse Dinge auf dem Campus. Komischerweise geht der Rektor Jona aus dem Weg, obwohl er ihn doch persönlich auf die Uni eingeladen hatte und ihn unbedingt kennenlernen wollte. Und vor Jonas Haus stehen nachts zwielichtige Gestalten herum, die ihn und seine Drohne beobachten. Trotzdem schickt Jona sie jeden Abend los - und macht sich dadurch immer mehr Feinde. Aber je brenzliger die Situation für ihn wird, desto besser lernt er mit Menschen umzugehen, und er gewinnt den Nachbarjungen Pascal und die Mitstudentin Marlene als Freunde. Mit ihrer Hilfe deckt er schließlich einen komplizierten Mordfall auf.

Ursula Poznanski erzeugt in " Elanus" viel Spannung. Wie in ihren früheren Büchern zeigt sie, was mit moderner Technik alles möglich ist und wie schnell aus Spiel Ernst werden kann. Man kann sich gut in Jona hineinfühlen und teilt seine Neugier. Im Vergleich zu " Layers", dem vorherigen Roman der Autorin, ist die Handlung in " Elanus" allerdings an manchen Stellen eher vorhersehbar, und die vielen anderen Personen, die in der Geschichte auftreten, sind nicht immer glaubhaft. Aber insgesamt macht das Buch viel Spaß es zu lesen.)

Ursula Poznanski: Elanus. Loewe Verlag, Bindlach 2016. 416 Seiten, 14,95 Euro.

© SZ vom 17.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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