Vogelgezwitscher schwirrt durchs Parkett des Potsdamer Hans-Otto-Theaters, heiteres Tirilieren, Brunftgeschrei. In der Mitte des schwarzen Bühnenkastens leuchtet in riesenhafter Projektion die Schöpfung der Welt, wie sie Hieronymus Bosch um 1503 auf den Außenflügeln seines berühmten Triptychons "Der Garten der Lüste" verewigt hat. Die zarte Grisaille-Malerei verschwindet, macht Platz für das Interieur des Tafelgemäldes: Garten Eden, Garten der Lüste, Hölle - farbenprächtige Landschaften und ein mystischer Finsterort, in die Marie Chouinards Choreografie "Der Garten der Lüste" eintaucht.
Tanztheater:Zwischen Geist und Fleisch
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Marie Chouinard schickt ihre Tänzer in Hieronymus Boschs "Garten der Lüste". Das sinnliche Stück eröffnet die Potsdamer Tanztage.
Von Dorion Weickmann