Tanztheater:Und ewig rauscht der Schwanensee

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"Do or die - verändern oder untergehen": In Amsterdam diskutierte die Ballett-Elite die Probleme und Perspektiven ihrer Branche. Mit Experimenten tut sich der Tanz noch schwer.

Von Dorion Weickmann

Es ist ein symbolischer Akt, eine Geste tiefster Verehrung und ein Abbild jener patriarchalen Ordnung, die im Ballett durchaus noch herrscht. Am Ende des Premierenabends "Made in Amsterdam I", von Het Nationale Ballet als Sahnehäubchen einer Branchentagung im Muziektheater gereicht, holt die Ballerina den Choreografen auf die Bühne. Doch statt ihm die Hand zu reichen, sinkt Igone de Jongh auf die Knie. Demütig neigt sie das Haupt vor dem kleinen, über 80 Jahre alten Herrn. Er nickt ihr kurz zu, marschiert allein an die Rampe und nimmt mit größter Selbstverständlichkeit die Ovationen des Saals entgegen.

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