Tanz:Wer nicht spielt, ist tot

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Alexander Ekmans "Play" ist ein glänzender Auftakt für die neue Direktorin des Pariser Opernballetts. Das Stück feierte unter Juchzen und Jauchzen des Publikums im Palais Garnier Premiere.

Von Dorion Weickmann

Wenn Aurélie Dupont eines ausgeschlossen hat, dann Direktorin des Pariser Opernballetts zu werden. Die 44-Jährige hat schließlich alles gehabt, was eine Primaballerina sich wünschen kann: großartige Karriere, Hauptrollen von "Kameliendame" bis "Frühlingsopfer", Anhänger sonder Zahl bis hinauf in die Eliten der französischen Kapitale - so las sich Duponts Bilanz, als sie im Mai 2015 mit Kenneth MacMillans "Manon" Abschied von der Bühne nahm. Ein Abend mit rekordverdächtig langen Ovationen, mit Blumen, Festreden und vielen Tränen. Sie galten nicht nur einer fabelhaften Danseuse étoile, sondern auch einer eigenwilligen Frau, die so umwerfende Sätze von sich gegeben hatte wie: "Ich tanze allein zu meinem eigenen Vergnügen." Um im gleichen Atemzug jeden Chefposten abzulehnen. Die Diplomatentochter wollte lieber reisen, als hinter irgendeinem voll gepackten Schreibtisch Stellung zu beziehen.

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