Tanz:Im Freudenmeere

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In dem Stück "Pixel" von Mourad Merzouki bewegen sich die Tänzer in einem digitalen Raum. (Foto: Companie Käfig/Laurent Philippe)

Das Berliner Festival "Tanz im August" erreicht mit der 30. Jubiläumsausgabe endlich Hauptstadtniveau und zeigt damit, dass es an der Spree zumindest im Sommer drei Wochen lang ein Tanzhaus gibt.

Von Dorion Weickmann

Regierende Bürgermeister kamen und gingen, die lokale Tanzszene punktete mit Shooting-Stars, die rasch verglühten, und ein ambitionierter Tanz-Studiengang blieb in unvorteilhaften Performance-Puschen stecken. Über alle Kurswechsel und Konjunkturen hinweg hielt sich ein Thema auf der Berliner Kultur-Agenda: die Stadt braucht ein Tanzhaus. So hieß es 1990, 2000, 2010... Aber wer bezahlt das, und wer darf da auftreten? Die Antwort ist, dass Berlin längst ein Tanzhaus hat, wenn auch nur drei Wochen pro Jahr. Es heißt "Tanz im August", wird von Virve Sutinen hervorragend kuratiert und hat gerade seinen 30. Geburtstag gefeiert. Einträchtig gastierten High-End-Erzeugnisse wie Wayne McGregors "Autobiography" neben Kammerformaten, folgten postkolonial gefärbte Bollywood-Kracher auf "Pixel"-Hip-Hop. Zum Schluss kam in der Volksbühne eine fantastische Traummaschine zum Einsatz, angeworfen vom Tanztheater Wuppertal Pina Bausch.

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