Zu einer Housewarming-Party den Band "Auf dem Gipfel der Verzweiflung" von E. M. Cioran als Gastgeschenk mitzubringen, kann nur ein ganz fieses Vorzeichen sein. Schließlich ist dieser maximaldepressive Philosoph des fatalistischen Weltschmerzes, der das Positive im Leben kategorisch für eine Illusion hielt und sich nach vielen schönen Büchern über das Negative 1995 das Leben nahm, der ideale literarische Seufzer zu sich steigernden Unglücken. Und davon gibt es an diesem Theaterabend mit dem Titel "Hysteria" reichlich in dem vollverglasten, schalldichten Bungalow im Nirgendwo.
Spielzeiteröffnung Schauspielhaus Hamburg:Traute Heimsuchung
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Karin Beier erzählt in "Hysteria - Gespenster der Freiheit" von der Angst vor dem Fremden "da draußen" und lässt eine Einweihungsparty krass eskalieren. Die Gruppe Rimini Protokoll betreibt indessen Hirnforschung.
Von Till Briegleb