Spanische Literatur:Die alten Hemden der Falangisten

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Arturo Pérez-Reverte mischt in seinem neuen Roman Thrillerelemente mit Fakten und Fiktionen zum Spanischen Bürgerkrieg.

Von Ralph Hammerthaler

Undurchschaubar war der Spanische Bürgerkrieg. Eine Kämpferin, Madrid 1936. (Foto: imago/United Archives Internatio)

Der Spion Lorenzo Falcó stammt aus gutem andalusischen Haus. Er trägt gern schicke Anzüge, verfügt über Manieren und weiß, wie er eine schöne Frau verführt. Dass er gleichzeitig ein kaltblütiger Hund ist, einer, der foltert und tötet, muss mit Brüchen in seiner Karriere zu tun haben. An der Militärakademie scheitert er; sie werfen ihn raus. So lernt er, sich durchzuschlagen. Seither führt er unentwegt Krieg, "hier er selbst, dort alle anderen". Eine Zeit lang fädelt er lukrative Waffengeschäfte ein. Dann rekrutiert ihn der spanische Geheimdienst, erst auf Seiten der Republik, dann auf Seiten des rebellierenden Militärs. Weil er längst aufgegeben hat, sein Gewissen zu befragen, fragt er, gestellt vor neue Aufgaben, seinen Chef: "Sind wir dafür oder dagegen?"

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