Sony-Leaks:Unter Verdacht

Eine Buchhalterin klagt gegen den "Hollywood Reporter", weil das Magazin behauptet hatte, dass sie für den Sony-Hack verantwortlich gewesen sei.

Von Susan Vahabzadeh

Die Sony-Leaks-Affäre ist fast ein Jahr her, aber so ganz vorbei ist sie immer noch nicht. Es ist ja nicht mal zweifelsfrei geklärt, ob hinter dem Angriff auf die Server des Filmstudios wirklich Nordkorea steckte - eine will es jedenfalls nicht gewesen sein: die Produktionsbuchhalterin Nicole Basile. Sie hat jetzt Prometheus Global Media verklagt, den Konzern, dem das Branchenblatt Hollywood Reporter gehört. Es war dort eine Geschichte erschienen über die Hintergründe des Hackerangriff. Es ging in dem Artikel darum, dass diverse Sicherheitsexperten Zweifel geäußert haben, ob die Darstellung des FBI, Nordkorea habe den Angriff auf Sony initiiert, wirklich stimmt - dabei wurde nahegelegt, Basile habe möglicherweise damit zu tun gehabt. Sie weist das zurück, sie habe überhaupt nie direkt für Sony gearbeitet - und sie klagt nun, denn sie werde, sagt sie, seither nicht mehr engagiert.

Bei dem Angriff waren einige spektakuläre E-Mails der Chefin des Filmstudios, Amy Pascal, gehackt worden - und weil es dabei auch um Gagen für Schauspielerinnen ging, die wesentlich schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen, wird seither über das Hollywood-Gehaltsgefälle diskutiert. Es sind aber auch Unmengen anderer privater Daten von Sony-Mitarbeitern im Netz gelandet. Im September hat sich der Konzern mit Mitarbeitern geeinigt, die wegen unzureichender Sicherheitsvorkehrungen geklagt hatten.

© SZ vom 10.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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