Sonderbauten:Skisprungschanze

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Die frei schwebende Schanze in Garmisch-Partenkirchen, entworfen von terrain:loenhart&mayr aus München.

Kategorie: Sonderbauten

(Foto: Foto: archiv_terrain.de)

Olympia-Skisprungschanze, Garmisch-Partenkirchen 2008

Entwurf und Planung Skisprungschanze: Aufsprungbauwerk und Aussenanlagen: terrain: loenhart&mayr BDA, München www.terrain.de

Tragwerksentwurf und Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Mayr|Ludescher|Partner, Beratende Ingenieure, München

Entwurf und Planung Sprungrichtergebäude und Schanzentechnik: Sieber+Renn Architekten, Sonthofen

Skispringen hat in Garmisch-Partenkirchen eine lange Tradition, schließlich findet dort seit 1922 das berühmte Neujahrsspringen im Rahmen der Vierschanzentournee statt. Aufgrund aktualisierter sportlicher Regularien der FIS war die Schanzenanlage aus den 50er Jahren nicht mehr wettbewerbsfähig und erforderte einen Neubau.

Ort und landschaftsplanerische Integration Beim Entwurf der Schanze haben sich die Architekten von der örtlichen Topografie inspirieren lassen so dass sich die sanft geschwungenen Linien der auslaufenden Bergkette in der verbindenden Linienführung der neuen Schanzenanlage wiederfindet. Ziel war es, eine topografisch verortete Architektur für die neuen Olympia-Schanze zu entwickeln, die den Ausdruck des Bauwerks in der Dialektik zwischen landschaftlicher Topografie und lesbarer Skulptur entfaltet. Die gewonnene Anmutung soll demnach auch Assoziationen zu dem Skisprungsport herstellen: Der Skisprung als sportliche Überwindung der Gravitation findet mit der frei schwebenden Schanze ein architektonisches Zeichen.

Funktionskonzept Springer, Betreuer, Presse und Besucher gelangen über die 332 Stufen der "Himmelsleiter" oder dem neu entwickelte Schrägaufzug zu den drei Ebenen des Schanzenkopfes. Dort oben findet sich neben Springerbereich auch Raum für die anspruchsvolle Fernsehtechnik. Ganz oben, in schwindelnder Höhe gelangt man auf eine Aussichtsplattform, die auch außerhalb der Skisaison einen atemberaubenden Blick in die Alpenlandschaft ermöglicht. Eine weitere Neuheit stellt die Konstruktion der Anlaufspur dar, die mit geringstem Schneevolumen und Energieaufwand witterungsunabhängigen Winterbetrieb und Sommerbetrieb ohne komplizierten Umbau erlaubt.

Wahrnehmung Das gesamte Anlaufbauwerk ist mit transluzenten Polycarbonatplatten bekleidet, deren Anmutung sich mit Tageslicht und Beleuchtung verändert. Tagsüber wird die neue Schanze mit der umgebenden Schneelandschaft zu einer Einheit. Licht und Schatten erlauben eine suggestive Bezugnahme zur winterlichen Umgebung. Abends, unter innenliegender Beleuchtung, ist der Anlaufturm weithin sichtbar im Talraum von Garmisch-Partenkirchen. Der in Sportlerkreisen kursierende Spitzname "olympischer Freischwinger" macht der zukunftsweisenden Anlage alle Ehre.

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:Skisprungschanze

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