Solidarität mit Belarus:Friedenspreisträger fordern Ende der Repressalien

In einem offenen Brief fordern Preisträger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels das Ende der Repressalien gegen die Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch und die belarussische Bevölkerung. Zu den Unterzeichnenden gehören Aleida und Jan Assmann, Carolin Emcke, David Grossman, Navid Kermani, Jaron Lanier, Liao Yiwu, Claudio Magris und Orhan Pamuk sowie der Stiftungsrat des Friedenspreises.

Initiator des Briefes war der Historiker Karl Schlögel. Die Proteste gegen Präsident Alexander Lukaschenko dauern inzwischen länger als einen Monat. Swetlana Alexijewitsch ist das letzte der ursprünglichen Mitglieder des Koordinationsrates in Freiheit. Alle anderen sind festgenommen worden oder ins Ausland gedrängt. Am Dienstag hatten Unbekannte an Alexijewitschs Haustür in Minsk geklingelt, möglicherweise Männer des Geheimdienstes. Seitdem ist ihre Wohnung voll, Schriftsteller, Botschafter und Blogger wie Dmitrij Strozew kamen, der darüber in den sozialen Medien berichtet. Der russisch-amerikanischen Publizistin Masha Gessen sagte Alexijewitsch, es handele sich um "Widerstand durch Anwesenheit", so Gessen im New Yorker.

© SZ vom 12.09.2020 / zri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: