Serie: Die Gläubigen (Ende):Der Buddhist

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(Foto: N/A)

Fast ein Jahr lang haben wir Woche für Woche das Bild eines Menschen aus einer der vielen Glaubensgemeinschaften New Yorks porträtiert.

Foto und Protokoll: Martin Schoeller

Fast ein Jahr lang haben wir jede Woche das Bild eines Menschen aus einer der vielen New Yorker Glaubensgemeinschaften gedruckt, aufgenommen von dem Fotografen Martin Schoeller. Mit seinen Bildern hat Schoeller eine Gemeinschaft der Gläubigen geschaffen, deren Riten, Gottes- oder Jenseitsvorstellung sich eminent unterscheiden mögen, deren Suche nach dem richtigen Leben, dem Sinn aller Existenz, dem Beitrag des Menschen zu einem besseren Ganzen aber alle verbindet. Mit dieser Folge endet die Serie. Sie hinterlässt die Erkenntnis, dass niemand allein den besten Glauben für sich reklamieren kann - sondern höchstens alle gemeinsam.

Bhante Heenbunne Kon danna, Buddhist. Ich lebe auf Staten Island, inmitten einer riesigen buddhistischen Gemeinschaft. Wir sammeln gerade Geld für einen echten Tempel, bislang haben wir keinen. Im Leben eines Buddhisten gibt es gewisse Grundprinzipien: nicht zu töten, respektvoll zu anderen zu sein, nicht zu stehlen, Maß zu halten bei Vergnügungen, nicht zu lügen, sich nicht dem Rausch zu ergeben, sei es durch Drogen, Alkohol, Macht oder Geld. Damit fängt es an. Darüberhinaus ehren wir Buddha, die Lehren des Dharma und die Sangha, die Gemeinschaft der Erleuchteten. Wir bringen Blumen, Licht und Gerüche dar. Das Blumen sind Symbole der Schönheit und der sich ewig wandelnden Natur, das Licht ist ein Symbol der Weisheit, der Duft eines der Tugend. Gutes und Böses gehören zum Zyklus des Karma. Solange ein Mensch Karmas hat, wird er geboren und stirbt, wird geboren und stirbt, ein ewiger Kreislauf, den wir Samsara nennen. Ein wichtiges Element ist die Meditation. Wir tragen so viel Gepäck mit uns herum, Eifersucht, Gier, Wut. Aber Unreinheiten können nichts Gutes hervorbringen. Deshalb müssen wir uns reinigen. Dann erreichen wir ein normales Niveau der Aufregung, normale Sorgen und Schmerzen. So einfach.

© SZ vom 02.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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