Schauplatz Berlin:Gute Vibrationen

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Eine Sonderschau im Berliner Musikinstrumenten-Museum erzählt von der Geschichte der elektronischen Musik - von der Kinoorgel über das Theremin bis in die Gegenwart. Der Audioguide leistet hier besonders wertvolle Dienste.

Von Lothar Müller

Da sitzt ja Arlo Guthrie, als sei er direkt aus den Siebzigerjahren hergebeamt worden. Wahrscheinlich weiß er gar nicht, dass er ein Wiedergänger ist. Hingebungsvoll entlockt er einem elektronischen Brett die Klänge des Beatles-Songs "Mean Mr. Mustard". Wieder und wieder. Er kann gar nicht genug davon bekommen. Zwischendurch spricht er englisch. Ein paar Meter weiter steht eine Gruppe junger Franzosen und blickt in das Kabelgewirr und den Klangtrichter einer geöffneten Wurlitzer-Rhythmus-Maschine. Ein deutscher Gymnasiast, der den Anschluss an seinen Leistungskurs verloren hat, experimentiert mit einer Musik-App auf einem Tablet herum. Säulen, die Lautstärken anzeigen, bauen sich auf, Tonhöhenregler werden gezogen. Auf Monitoren bilden sich Kreise, Netze oder Spiralen, als sichtbare Zeichen von Klängen und Spuren ihrer Produktion.

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