Ror Wolf:Es frisst, es schlingt

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Jemand sieht die Dinge, wie sie sind: Kalt, weltverloren und unheilfroh. Ror Wolf baut in einem neuen Band gesammelter Gedichte die Wirklichkeit mit Worten nach.

Von Hilmar Klute

Vor einiger Zeit fragten wir bei Ror Wolf an, ob er Lust hätte, ein Gedicht für eine grafisch aufwendig gestaltete Sonderbeilage zu schreiben, das Thema laute "Die Macht der Worte". Statt einer der bei Autoren nicht unüblichen ausweichenden Antworten (Ja, mal sehen, aber dieses Jahr eher nicht) kam binnen Tagesfrist das fertige Gedicht. Es handelte, wie viele Balladen von Ror Wolf, von jenem ins Verschwinden verliebten Hans Waldmann, der diesmal an verschiedenen Orten nichts weiter anstellt, als zuzuschauen, was vor sich geht in der Welt, und das ist zumeist nichts Gutes: "Waldmann saß und hat hinaufgesehen,/ und er sah die Welt, wie sie verdorrte. Plötzlich spürte er die Macht der Worte./ Später ist dann gar nichts mehr geschehen."

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