Radar:Shiva und die Schnecke

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Eine feine und seltene kaiserliche Porzellanschale mit blau-weißem Lotusdekor. (Foto: Nagel Auktionen)

Drei Spezialauktionen bieten in der kommenden Woche Asiatica in Fülle.

Von Dorothea Baumer

Asiatica in Fülle bieten in der kommenden Woche drei Spezialauktionen. Mit einer hochkarätigen, an die 1400 Objekte umfassenden Offerte geht Nagel am 5. und 6. Dezember in Salzburg an den Start. Eine Rarität mit illustrer Provenienz stellt dabei eine kleine indonesische Figur des Shiva dar. Sie ist aus massivem Gold gefertigt, bringt über tausend Gramm auf die Waage, wird ins 14. Jahrhundert datiert und soll 60 000 bis 100 000 Euro bringen. Erwartungen bis 100 000 Euro gelten unter den chinesischen Bronzen auch der feuervergoldeten Figur eines Vajrasattva der frühen Ming-Dynastie. Unter den Porzellanen ist diese Bewertung einer kaiserlichen Schale mit blau-weißem Lotosdekor des 15. Jahrhunderts vorbehalten. Eine fast identische Ausführung zählt zu den Schätzen im Palastmuseum in Peking.

Japonica stehen bei Van Ham am 5. Dezember im Mittelpunkt, wozu beispielsweise eine feine Auswahl an Netsukes und Inrôs aus einer holländischen Sammlung zählt. Star unter den kleinen Schnitzereien ist das exquisite Netsuke einer Schnecke der Edo-Zeit von Tadatoshi (10 000).

Sammlungen sorgen auch in Lempertz' Auktionen am 6. und 7. Dezember für die herausragenden Lose. So stammt unter den archaischen chinesischen Bronzen ein großer Speisebehälter vom Typ "ding" aus der Sammlung Hertel (10 000). Aus der Sammlung Gerda Sökeland wird Kunst aus Tibet und Nepal aufgerufen, darunter das große, unter Glas gerahmte Thangka eines predigenden Buddha aus dem 18. Jahrhundert (15 000). Für einen zweiteiligen Schrank aus Huanghuali-Holz werden mindestens 20 000 Euro erwartet.

Auch Schloss Ahlden kann am 7. Dezember mit einigen Asiatica bester Provenienz aufwarten. Ein blau-weißer Pinselbecher der Ming-Dynastie mit Fabeltierdekor ist im Inventar von Schloss Charlottenburg um 1835 verzeichnet; eine kleine blau-weiße Schale trägt die Johanneumsnummer, stammt also aus dem Japanischen Palais Augusts des Starken in Dresden. Beide haben Steigerungspotenzial (2600, 280).

© SZ vom 30.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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