Radar:Seidenweiches Sentiment

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Christie's feiert in New York die Gesellschaftsmaler und Porträtisten, das Dorotheum bietet Design von Schinkel bis heute.

Von Dorothea Baumer

Für ihre geschmackvollen Porträts wurde die französische Malerin Louise-Elisabeth Vigée-Lebrun vom europäischen Adel zu ihrer Zeit gefeiert wie keine andere. An die 660 Bildnisse haben sich erhalten, darunter auch eines von Marie-Antoinette. Bei Christie's, in der Altmeister-Auktion am 31. Oktober während der New Yorker Classic Week, führt jetzt ein 1794 in Wien entstandenes Selbstbildnis der Künstlerin die Offerte an (600 000 Dollar). Eine Träumerin, "La Rêveuse", von Jean-Baptiste Greuze mit seidenweichem Sentiment ins Bild gehoben, ist mit mindestens 300 000 Dollar angesetzt. Auch im 19. Jahrhundert dominiert Französisches. Einen Gesellschaftsmaler erster Güte bringt Christie's mit Jacques-Emile Blanche ins Spiel, der einst Proust, Cocteau, Strawinski und andere porträtierte. 1884 hat Blanche die Szene "Henriette Chabot au piano" festgehalten, die in ihrer Chiffon-Duftigkeit an Eduard Manet erinnert (bis 900 000). Gustave Moreau ist mit einem um 1875 datierten "Triumph des Bacchus" präsent (200 000). Die einschlägigen Genreszenen, auf je mindestens 400 000 Dollar taxiert, liefert William Adolphe Bouguereau.

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