Radar:Preziosa und Don Juan

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Lempertz und Scheublein haben kommende Woche kleinere Altmeister im Angebot, Koller bietet hingegen größere Kaliber.

Von Dorothea Baumer

Gemälde Alter Meister und des 19. Jahrhunderts stehen zur Auswahl in Köln, Zürich und München. Das kleine Frühjahrsangebot mit Schätzpreisen bis 8000 Euro bietet Lempertz am 20. März. Hier ist dem Flamen Frans Francken d. J. eine im frühen 17. Jahrhundert in Öl auf Kupfer gemalte "Verspottung Christ" zugeschrieben, umrahmt von Grisaillen zur Passion, angesetzt mit 4000 Euro. Unter den Landschaftern nimmt Gustav Zick 1854 die Bucht von Neapel in den Blick (6000), sein deutscher Kollege Carl Wuttke römische Architektur in einer 1880 signierten Ölstudie (2000). Eine bäuerliche Genreszene mit junger Frau am Felsen steuert Johann Georg Meyer von Bremen bei (8000).

Koller folgt am 28. März mit großer Offerte, die ein Werk der deutschen Renaissancemalerei zu ihren Toplosen zählt: ein Bildnis des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen aus der Werkstatt Lucas Cranachs d. Ä. . Die um 1525 datierte Holztafel ist mit 90 000 Franken angesetzt. Ein ebenso ungewöhnliches wie opulentes Gemälde kommt mit der Szene "Begegnung von Preziosa und Don Juan" des Holländers Jan van Noordt zum Aufruf. Die reizvolle Darstellung dürfte auf eine niederländische Cervantes-Adaption des 17. Jahrhunderts zurückgehen, erhält durch einen imposanten geschnitzten Rahmen zusätzliches Gewicht und sollte mindestens 100 000 Franken bringen. Zu den namhaften deutschen "Italianisten" des 19. Jahrhunderts zählt der Rottmann-Schüler Carl Morgenstern. Von ihm ist hier eine stimmungsvolle Venedig-Vedute zu haben (60 000). Die höchsten Erwartungen gelten Arnold Böcklins monumentalem "Kampf auf der Brücke". Das von Rubens' Amazonenschlacht in der Alten Pinakothek in München angeregte Gemälde ist mit 250 000 Franken geschätzt.

Ein Gemäldepaar aus der Werkstatt des 1730 von Kurfürst Karl Albrecht zum bayerischen Hofmaler ernannten George Desmarées wird bei Scheublein am 29. März angeboten. Die Porträts zeigen Kurfürst Max III. Joseph und seine Frau Maria-Anna von Sachsen (12 000). Prinz Friedrich Wilhelm Eugen von Sachsen-Hildburghausen, um 1765 von Johann Valentin Tischbein porträtiert, ist für 8000 Euro zu haben.

© SZ vom 16.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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