Radar:Picasso fürs Wohnzimmer

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Eigentlich sind die Werke berühmter Künstler kaum zu bezahlen, anders sieht es bei deren Grafiken aus.

Von Dorothea Baumer

Werke großer Künstler - in Form von Grafiken sind sie für viele erreichbar. Bei Scheublein Art & Auktionen aus München werden am 20. September einige Blätter versteigert, darunter Georges Braques Farbradierung "Trois Oiseaux en Vol" () und eine signierte Atelierszene von Pablo Picasso in Aquatinta, 1961 beziehungsweise 1965 in jeweils fünfzig Exemplaren gedruckt, geschätzt mit 3500 Euro und 3000 Euro. Beim Kunsthandwerk fällt eine Silbersammlung mit über achtzig Objekten des 17. und frühen 18. Jahrhunderts auf, aus Augsburger und Nürnberger Gold- und Silberschmieden, darüber hinaus Werkstätten in Hamburg, Berlin oder Tilsit, bis zu solchen in London und Moskau (Taxen von 400 bis 3000 Euro). Eine originelle Kollektion feiner Porzellane gilt den Luxusgetränken des 18. Jahrhunderts und versammelt fünfzig Schokolade-, Tee- und Kaffeekannen des 18. und 19. Jahrhunderts bei Schätzpreisen von 100 bis 1200 Euro. Höhepunkt der Malereiofferte ist ein großformatiges, unvollendet gebliebenes Gemälde von Otto Scholderer, eine in malerischem Realismus gehaltene Szene von circa 1890, "Heimkehrende Landarbeiter", für die 30 000 Euro erwartet werden.

Präkolumbische Kunst stellt Gerhard Hirsch Nachfolger am 24. September seinen Münzauktionen voran. Dabei kommen etwa 270 Objekte aus den verschiedenen Kulturen Altamerikas zum Aufruf. Zu den hochwertigsten Stücken zählt ein eindrucksvolles, in Westmexiko bei den Nayarit (um 500 v. Chr. bis 350 n. Chr.) entstandenes Figurenpaar aus rötlichem Ton. Es misst über vierzig Zentimeter, zeigt eine üppige Bemalung und weist Mann und Frau durch typische Attribute aus. Die Figuren stammen aus der Münchner Sammlung Ferdinand Anton, wurden 1986 erstmals publiziert und sind mit 17 500 Euro angesetzt. Die Herkunft Mexiko, Colima-Kultur beziehungsweise Teotihuacan, teilen sich auch zwei Gesichtsmasken aus grünem Stein (28 000 Euro, 17 500 Euro). Mit annähernd hundert Losen ist Peru vertreten. Das ungewöhnlichste Motiv zeigt ein Steigbügelgefäß der Moche mit der Figur eines Heilers (3500 Euro).

© SZ vom 07.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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