Radar:Münchner Kunstherbst

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Abbildung: Galerie (Foto: N/A)

Von Barock bis Gegenwart: Auf den Messen Highlights und Kunst & Antiquitäten gibt es nächste Woche wieder viel zu entdecken.

Von Dorothea Baumer

Der Münchner Kunstherbst trumpft mit zwei Messen in der kommenden Woche auf, die, je auf ihre Weise, ein Fest für die Alte Kunst versprechen. Längst eine Institution ist die Kunst & Antiquitäten, die einst am Nockherberg beheimatet, kurzzeitig in den Postpalast gewechselt war und nun, in ihrem 50. Jahr, in die Kleine Olympiahalle einzieht (18. bis 21. Oktober). Sie ist bekannt für ihr facettenreiches Angebot, das viele Geschmäcker bedienen kann und zudem ein ideales Terrain für Entdeckernaturen bietet. Das Zusammentreffen einer Renaissance-Türmchenuhr mit einem japanischen Nähtischchen und einer venezianischen Sirupkanne um 1600 ist so selbstverständlich wie dass ein Bauhaus-Möbelensemble oder ein Fünfzigerjahre-Sessel das Kuriosum eines Thronsessels des Tut Ench Amun flankiert (kein Original, sondern eine wohl Kopie des 20. Jahrhunderts). Historisches Kunsthandwerk, altes Glas, viel Silber und schöner Jugendstil, immer auch ausgesuchte alpenländische Volkskunst haben hier ihre Bühne, und die Gemäldeauswahl reicht von Altmeisterwerken über Namhaftes der Münchner Schule bis in die Gegenwart.

Als ein glanzvolles Schauspiel präsentiert sich die "Highlights" vom 17. bis 21. Oktober im noblen Rahmen der Residenz, ein Konzentrat von gerade einmal vierzig Händlern, das an seiner Spitze acht Maastricht-Aussteller zählt und damit deutlich macht, dass man höchsten Ansprüchen zu genügen weiß. Höfisches Mobiliar und großes Kunsthandwerk sind erstklassig vertreten. Mehr als alles andere ist die Highlights freilich zu einer Bildermesse geworden, mit einem Fokus auf Malerei des späten 19. Jahrhunderts und einem auf Gemälde der Klassischen Moderne wie Otto Muellers "Russisches Mädchenpaar" von 1919 bei Ludorff und Nachkriegskunst, zudem mit einer hervorragend besetzten Sparte Handzeichnungen beziehungsweise Arbeiten auf Papier.

© SZ vom 13.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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