Radar:Mädchen bester Provenienz

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Mal heilig, mal im Bad, mal mit Hut: Bei den Altkunst-Auktionen dreht sich alles um Frauenbildnisse.

Von Dorothea Baumer

Frauenbildnisse sind Höhepunkte der kommenden Altkunst-Auktionen in München und Köln. Eines der attraktivsten Gemälde bietet am 19. Mai Karl & Faber mit Wilhelm Leibls um 1870 unter französischem Einfluss entstandenem "Mädchen mit weißem Mullhut" Das Gemälde glänzt mit namhaften Provenienzen (200 000-300 000 Euro). Von Carl Spitzweg kommt eines der beliebten Nachtbilder, "Die Scharwache", zum Aufruf (100 000). Highlight der Druckgrafik ist eine komplette Radierfolge von Piranesis "Carceri" von 1745 (60 000).

Eine Verkündigungsmadonna, stilistisch im Umkreis des Meisters des Hausbuchs angesiedelt und um 1505 datiert, stellt Van Ham in den Mittelpunkt seiner Altmeisterofferte am 19. Mai (100 000) und empfiehlt sich darüberhinaus mit einer 1787 im Aquarell festgehaltenen, eigenhändig betitelten Tiberlandschaft Johann Wolfgang von Goethes (40 000). Beim Kunstgewerbe am folgenden Tag ist ein Pultsekretär von Abraham Roentgen im Angebot (80 000).

Joos van Cleve, hochgeschätzter Porträtist seiner Zeit, ist der Maler eines "versteckten Bildnisses", des Porträts einer vornehmen Dame als Heilige Magdalena, das bei Lempertz am 20. Mai die Offerte anführt (220 000). Für ein 1607 datiertes, besonders großes Seestück Hendrick Vrooms werden 180 000 Euro erwartet; 130 000 für eine Ideallandschaft mit sizilianischen Tempeln von Jakob Philipp Hackert von 1779.

Auch in Ketterers Kunst des 19. Jahrhunderts am 24. Mai dominieren die Frauen. Aus der Hand des Erotikers Franz von Stuck stammt "Aschenbrödel", das Profilbild einer jungen Schönheit von 1899, wie auch eine 1913 datierte "Susanna im Bade" (je 80 000). Teuerstes Los einer rund 30 Werke umfassenden Sammlung süddeutscher Malerei ist das Gemälde "Alter Invalide mit Kindern" des biedermeierlichen Naturalisten Ferdinand Georg Waldmüller (100 000).

© SZ vom 06.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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