Die Serie der New Yorker Großauktionen impressionistischer und moderner Kunst eröffnet Sotheby's am 4. November mit dem Nachlass des früheren Firmenchefs Alfred Taubman. Von den 500 mit einer Garantie von 500 Millionen Dollar versehenen Werken gelangen 47 in die Abendauktion. Dazu zählen das Modigliani-Portrait "Pauline Jourdain" (um 1919), das mindestens 25 Millionen Dollar einspielen soll, Gemälde von Mark Rothko, ein abstrakter de Kooning und eine Wachs-Leinwand-Collage von Jasper Johns, "Disappearance", von 1960 (15-20 Millionen). Star der Offerte am 5. November ist ein Picasso der "Blauen Periode", "La Gommeuse (1901), der Akt einer erschöpft-lüsternen Schönen aus dem Revue- und Halbweltmilieu des gerade einmal 20-jährigen Künstlers Das Gemälde gehörte in den Dreißigern Josef von Sternberg, dem Regisseur des "Blauen Engel". 1984 erwarb es für 1,4 Millionen Pfund William Koch. Jetzt werden über 60 Millionen Dollar erwartet. Aus der Sammlung von Louis und Evelyn Franck kommt, neben drei Gemälden von James Ensor, eine Van-Gogh-Landschaft von 1889 zum Aufruf (50-70 Millionen). Kasimir Malewitschs Komposition "Mystischer Suprematismus" von 1920/22, 2008 nach langem Streit vom Stedelijk Museum an die Erben zurückgegeben, ist mit bis zu 45 Millionen geschätzt.
Christie's geht am 9. November, wie schon im Frühjahr, mit einer einem so genannten "cross-category sale", einer stilübergreifenden, kuratierten Sonderauktion unter dem Titel "The Artist's Muse" neue Wege. Mittelpunkt ist ein weiterer Modigliani, ein liegender Akt aus der berühmten, für den Sammler Léopold Zborowski entstandenen Serie von 1917/18. Bei rund 70 Millionen lag der bisherige Höchstpreis für ein Gemälde der Reihe. Nun erwartet man 100 Millionen. Unter den Spitzenlosen der Abendauktion am 10. November ist Lucian Freuds ganzfiguriges Porträt "The Brigadier" (25-35 Millionen).