Radar:Große Moderne

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Es kommen Spitzenstücke von Wassily Kandinsky und Max Beckmann auf den Markt sowie andere moderne Werke.

Ein kapitales Werk Wassily Kandinskys aus dem Beginn abstrakter Kunst ist das Starlos in der Londoner Auktion impressionistischer und moderner Kunst bei Sotheby's am 21. Juni: "Bild mit weißen Linien". Das revolutionäre Gemälde ist 1913, im selben Jahr wie "Komposition VI" und "Komposition VII" entstanden und hat eine bedeutende frühe Rezeptionsgeschichte. Bis 1974 im Besitz der Moskauer Tretjakow Galerie, gelangte es, auf welchem Weg auch immer, in eine Kölner Sammlung. Erstmals auf dem Markt, soll es mindestens 35 Millionen Pfund bringen. Zu den weiteren Highlights zählen Joan Mirós "Femme et oiseau" aus dem Kriegsjahr 1940 (um 30 Millionen), eine frühe Murnau-Landschaft von Wassily Kandinsky wie auch Alberto Giacomettis Bronze "Grande Figure", ein Unikat von 1947 (je 15 Millionen Pfund).

Christie's pariert die starke Vorgabe mit dem nicht minder prominenten Max-Beckmann-Gemälde "Vogelhölle", einer apokalyptischen Szene des Nazi-Terrors, in einem Entwurf "Land der Wahnsinnigen" betitelt. Beckmann hat das Bild im Amsterdamer Exil begonnen und 1938 in Paris vollendet. Noch zu Beginn des Jahres hing es in der Beckmann-Ausstellung des New Yorker Metropolitan Museums. Mit Erwartungen von etwa 30 Millionen Pfund ist ein neuer Rekord für den Künstler avisiert. Von Pablo Picasso wird die zuletzt 2009 auf dem Markt erschienene "Femme écrivant", ein Marie-Thérèse-Walter-Gemälde von 1926 aufgeboten (25 Millionen); von Egon Schiele die Krumau-Ansicht "Einzelne Häuser" von 1915 für hohe 20 Millionen.

Koloman Mosers Gemälde "Schwertlilien", ein Spätwerk aus der Reihe seiner Gartenbilder, steht im Mittelpunkt der Moderne-Auktion des Wiener Im Kinsky am 20. Juni. Das 1911 bis 1914 datierte Blumenbild in sattem Grün stammt aus dem Nachlass und ist mit 250 000 Euro angesetzt. Eine Talentprobe des 17-jährigen Egon Schiele wird mit der kleinen Hofszene "Grüner Zaun" von 1917 aufgeboten; eine reife Dachlandschaft mit der Kreidezeichnung "Häuser in Krumau" von 1917 (150 000, 80 000).

Bauhaus-Klassikern und neuem deutschen Design ist eine Spezialofferte bei Quittenbaum am 27. Juni gewidmet. Möglicherweise ein Prototyp des bekannten Marcel-Breuer-Schreibtisches "B 65" von 1928 kommt hier in einer hellblauen Version für 15 000 Euro zum Aufruf.

© SZ vom 17.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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