Radar:Farbsatt und genagelt

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Grisebach, Van Ham und Lempertz eröffnen die diesjährigen Moderne-Auktionen.

Von Dorothea Baumer

In Berlin und Köln starten in der kommenden Woche die Moderne-Auktionen. Villa Grisebach (siehe auch nebenstehenden Text) schickt am 30. November das einzige Millionen-Los der Saison ins Rennen: Max Beckmanns 1941 im Amsterdamer Exil entstandene Landschaft "Braunes Meer mit Möwen" (1,2 bis 1,5 Millionen Euro). Ein weiterer Hochkaräter ist Ernst Wilhelm Nays abstraktes Großformat "Chromatische Scheiben" von 1960 (800 000). Späte Landschaften expressionistischer Künstler sind mit "Ascona" (1922) von Karl Schmidt-Rottluf und einem "Abendlichen Staffelsee" (1951) von Gabriele Münter zu haben (400 000, 200 000). Für Expressionistisches der ersten Stunde stehen drei Aquarelle von Franz Marc (je 100 000). Die Zeitgenossen führt Günther Ueckers Nagelbild "Fluss" von 1984 an (400 000).

Den eindrucksvollsten Uecker, eine Doppelspirale von 235 mal 230 Zentimetern, "Both" von 2011, bietet bereits am 29. November Van Ham (600 000 - 800 000 Nicht nur dieses Werk stammt aus Achenbach-Besitz. Aus der Insolvenzmasse des Kunstberaters wird am 6. Dezember auch die "Sammlung Rheingold" versteigert, die 70 Arbeiten von Gegenwartskünstlern umfasst, darunter Wolfgang Tillmans und Daniel Richter.

Die Moderne-Auktion bei Lempertz am 1. Dezember führen eine farbsatte Ostseelandschaft von Max Pechstein, "Zwei Kutter im Hafen von Leba" (1922) und ein Stillleben von Georges Braque, "Le moulin à café" (1942) an (je 400 000). Ein frühes Jawlensky-Stillleben von 1906 ist mit 300 000 angesetzt; Edvard Munchs berühmter Farbholzschnitt "Zwei Menschen. Die Einsamen" (1899) mit 280 000. Die höchste Schätzung mit 800 000 bis 1,2 Millionen gilt bei den Zeitgenossen einer "Teyde-Landschaft (Skizze)" von Gerhard Richter, nach einer Teneriffa-Reise 1971 entstanden. 250 000 Euro werden für Josef Albers' "Study for Homage to the Square" von 1953/55 erwartet.

© SZ vom 25.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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