Radar:Ein See aus feinen Farben

Lesezeit: 1 min

In New York beginnt das Auktionsjahr traditionell mit den Altmeistern. Im Angebot von Sotheby's ist neben Millionen-Losen auch eine "Lukrezia" von Lucas Cranach d.Ä., die auf 200 000 Dollar taxiert ist.

Von  Dorothea Baumer

Der New Yorker Kunstmarkt startet traditionell mit Altmeister-Auktionen in die neue Saison. Christie's beschränkt die Offerte auf Handzeichnungen und Aquarelle und bietet am 30. Januar ein Blatt Giuseppe Cesatis mit einem Reigen kolorierter barocker Akte zum Thema "Diana und Aktäon" (Taxe 400 000 Dollar). Höhepunkt im 18. Jahrhundert ist eine Feder- und Pinselzeichnung aus Giovanni Domenico Tiepolos Pulcinella-Zyklus, "The nursing of Punchinello" (600 000). Beachtlich hoch startet ein J.M.W. Turner-Aquarell, eine Ansicht des Luzerner Sees in fein changierendem Kolorit (800 000). Spektakulär übertroffen wird diese Taxe bei Sotheby's anderntags von einer kleinen Tuschpinselzeichnung einer hockenden Alten von Francisco de Goya, "Leg nicht so viel in den Korb", ein Bild der Unmäßigkeit, das aus einem der privaten 1816 bis 1820 geführten Alben des Künstlers stammt und mit bis zu 1,5 Millionen Dollar angesetzt ist. Ebenfalls am 31. Januar werden 39 italienische, niederländische und spanische Gemälde aus Galerie und Sammlung des Kunsthändlers Otto Naumann versteigert. Die jeweils auf zwei bis drei Millionen Dollar geschätzten Highlights der regulären Auktion am 1. Februar kommen mit einer in den ersten Wittenberger Jahren nach 1504 entstandenen Lukrezia des älteren Lucas Cranach, einer Heiligen Margarethe im Kampf mit dem Drachen aus der Tizian-Werkstatt und zwei Früchtestillleben der Fede Galizia aus dem frühen 17. Jahrhundert zum Aufruf.

Hochlehnige Hocker zählen in ganz Afrika zu den bedeutendsten Ritualgegenständen und waren als Symbole der Herrschaftsmacht insbesondere bei den Völkern in den östlichen Regionen des Kontinents vielfach im Gebrauch. Mit die erlesensten Exemplare in den großen Sammlungen stammen aus Tansania. Eins dieser kunstvollen Schnitzwerke, ein Hocker der Doe mit weiblichen Attributen und geometrischen Verzierungen, versteigert Lempertz in Brüssel am 31. Januar im Rahmen seiner Tribal Art-Auktion (Taxe 25 000 Euro). Ozeanien ist mit einem seltenen Tanzstab der Tolai aus Neubritannien vertreten (10000 Euro).

© SZ vom 27.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: