Radar:Dionysos lockt

Pyxis mit Deckel. Spätgeometrisch I, 760 - 750 v. Chr.. (Foto: GORNY & MOSCH)

Ein Satz ägyptischer Eingeweidekrüge und mit dem Weingott prächtig verzierte Gefäße gibt es bei einer Antiken-Auktion.

Von Dorothea Baumer

Mit Dionysos, dem Weingott, locken die prächtigen Mischgefäße, die in Gorny & Moschs Auktion Kunst der Antike zum Aufruf kommen, darunter eine apulische Situla des Lykurgos-Malers (360-350 v. Chr.) mit reichem Figurenprogramm (Taxe 30 000 Euro). Eine der frühesten Behältnisformen ließe sich mit einer spätgeometrischen Pyxis aus dem achten vorchristlichen Jahrhundert erwerben, zu deren Zierden neben der Bemalung zwei Terrakottapferde gehören (40 000, Spezielles Interesse unter den Steinskulpturen dürfte einem nicht ganz lebensgroßen römischen Portrait eines Mädchens aus dem dritten bis vierten Jahrhundert gelten, das sich bei näherer Betrachtung als die Umformung eines bartlosen alten männlichen Kopfes zu erkennen gibt - eine nicht unübliche Praxis der Wiederverwendung (50 000). Starlos der Offerte ist ein Satz von vier ägyptischen Alabaster-Eingeweidekrügen (Kanopen) eines oberägyptischen Wesirs aus der 26. Dynastie (663-525 v. Chr.). Dafür wird ein Einsatz von 240 000 Euro erwartet.

Möbel und dekorative Kunst, dazu Porzellan und Glas mit Schätzpreisen vorwiegend im drei- und vierstelligen Bereich versteigert das Dorotheum am 19. und 20. Dezember. Im Möbelangebot ist ein Louis-Seize-Sesselpaar (4000 Euro) zu finden und ein biedermeierlicher Gondelsessel (700). Auf ausgefallene Einzelstücke, ein barockes Daumenglas, eine venezianische Tazza oder einen gläsernen Spazierstock (2400, 600, 1200) lässt sich in der Glas- und Porzellanofferte bieten.

© SZ vom 15.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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