Radar:Das goldene Jahrhundert

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Niederländische Meister und marktfrische Gemälde aus Süddeutschland.

Von Dorothea Baumer

Niederländische Meister stehen im Zentrum der Altkunst-Auktion bei Lempertz am 18. November. Von einem frühen, Jan van Dornicke zugewiesenen Triptychon mit der Anbetung der Heiligen drei Könige abgesehen (Taxe 280 000 Euro), stammen die wichtigsten Lose aus dem "goldenen" 17. Jahrhundert. Eine Kupfertafel mit den Akten von Venus und Adonis des Manieristen Joachim Wtewael ist ebenso darunter wie eine bäuerliche Genreszene mit Tanz vor dem Wirtshaus von Adriaen van Ostade und ein theatralisch auftrumpfendes Figurenbild des Utrechter Caravaggisten Dirck van Baburen, das Jesus unter den Schriftgelehrten zeigt (je 150 000). Die Spitzenpositionen nimmt die Künstlerfamilie Brueghel ein: mit einer winterlichen Dorflandschaft des jüngeren Pieter (500 000), die nur in vier Versionen bekannt ist; sowie einer auf Kupfer gemalten Flusslandschaft Jans d. Ä. in türkisblauem Kolorit, die seinem Namen "Samtbrueghel" alle Ehre erweist (1,2 bis 1,5 Millionen). Das Kunstgewerbe-Highlight tags zuvor wird mit einer Rosenwasserschüssel aus vergoldetem Silber aufgerufen, die der Augsburger Meister Johann Erhard II. Heuglin 1724 für einen Grafen von Preysing gearbeitet hat (80 000). Rund um das Thema Kaffee geht es in einer Sonderauktion am 16. November mit Objekten aus dem Zürcher Johann Jacobs Museum.

Vierzig marktfrische Gemälde aus einer süddeutschen Sammlung bietet Van Ham am 17. November. Das Spektrum reicht von einer Holztafel mit Heiliger Familie der Prager Schule des 16. Jahrhunderts (12 000) über niederländische Landschaften namhafter Künstler des 17., von Josse de Momper d. J. und Salomon van Ruysdael (je 100 000) bis zu Szenerien des 19. Jahrhunderts, darunter eine surreal anmutende Landschaft von Johann Wilhelm Schirmer (20 000). Auch beim Kunstgewerbe am 16. November empfiehlt sich eine Privatsammlung mit einem erlesenen Ensemble hauchdünnen Eierschalenporzellans der holländischen Manufaktur Rozenburg (800 bis 2500).

© SZ vom 11.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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