Philosophie & Politik:Wenn Reiche stürzen

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Der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy, kurz: BHL. (Foto: Patrick Kovarik/AFP)

Er war der erfolgreichste der "Neuen Philosophen", die im Frankreich der Achtzigerjahre zur radikalen Kritik des Totalitarismus aufriefen. Jetzt wird Bernard-Henri Lévy, der die Figur des kritischen Intellektuellen in die modernen Medien holte, siebzig Jahre alt.

Von Joseph Hanimann

Vorgesehen war das Altern bei diesem Intellektuellen eigentlich nicht. Denn der Daueralarm gegen die Barbarei in der Weltpolitik verliert im Alter ihren rebellischen Elan und neigt zur Nörgelei. Um dem zu entgehen, hat "BHL", mit wirklichem Namen Bernard-Henri Lévy, bei seinen öffentlichen Auftritten in den letzten Jahren eine diskrete Wende vollzogen. Das im Tatendrang sich bauschende offene Hemd sitzt nun perfekt unter dem gekreuzten Jackett, die flammende Anklage weicht dem mahnenden Wort. Statt aus dem Feuer der Konfliktherde rund um die Welt spricht BHL jetzt von der Rednertribüne herab eher allgemein. "Der Begriff des Bösen" hieß unlängst einer seiner Vorträge.

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