Paulskirche:"Die Nation ist kein Heiliger Gral"

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Aleida und Jan Assmann warnen in der Paulskirche vor "Milieuvergiftung" und spenden ihr Preisgeld an Integrationsinitiativen.

Von Lothar Müller

Es gibt so etwas wie einen Einfallswinkel der Erfahrung historischer Zeit. Wer 1938 geboren ist wie der Ägyptologe Jan Assmann, wer 1947 geboren ist wie seine Frau, die Anglistin Aleida Assmann, der steht für die frühen und späten Jahrgänge einer Generation, die in der Nachkriegszeit aufwuchs. Als am Sonntagvormittag beide gemeinsam in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielten, sprach ihr Kollege und Laudator, der deutsch-amerikanische Literaturwissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht, vom "Bleigewicht" der paradoxalen Verpflichtung, Verantwortung übernehmen zu müssen für Verbrechen, die vor der eigene Geburt lagen. Er lobte die beiden Wissenschaftler dafür, den Begriff des "Andenkens" geschärft und mit Energie aufgeladen zu haben.

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