Oskar-Barnack-Preis 2010:Die kalten Jahre sind vorbei

Leere Strände, geschlossene Fabriken: Jens Olof Lastheins Fotos zeigen die Kaukasus-Republik Abchasien. Dafür wird er mit dem Oskar-Barnack-Preis für Fotografie ausgezeichnet.

Die Bilder.

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(Foto: Jens Olof Lasthein)

Leere Strände, geschlossene Fabriken: Der schwedische Fotograf Jens Olof Lasthein zeigt in einer preisgekrönten Fotoreportage, dass die von Georgien abtrünnige Kaukasus-Republik Abchasien seit dem Ende des Kalten Krieges noch immer wie eingefroren ist. Der erste Preis des Fotowettbewerbs Leica Oskar Barnack Preis 2010 geht in diesem Jahr an den schwedischen Fotografen Jens Olof Lasthein. Seine prämierte Fotostrecke trägt den Titel "Waiting for the future - pictures from Abkhazia", sie erzählt von den Menschen in Abchasien - einem Flecken Erde zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer.

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(Foto: Jens Olof Lasthein)

Das von Russland gestützte Abchasien ist nach Zeiten von Unruhen und Bürgerkriegen heute zwar quasi unabhängig, gehört jedoch völkerrechtlich weiter zu Georgien. Eine politisch schwierige Situation, die sich auch in den alltäglichen Lebensbedingungen widerspiegelt. Denn die Zukunft der Menschen dort ist ebenso ungewiss, wie die ihrer Heimat. Diese Unsicherheit hat Lasthein in seinen Fotografien festgehalten, heißt es in der Begründung der Jury. Das Bild zeigt das verrostete Riesenrad eines zerstörten Vergnügungsparks.

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(Foto: Jens Olof Lasthein)

Dass die Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges in Abchasien Spuren hinterlassen haben, will Lasthein mit seiner Fotoreportage zeigen: Die Zukunft in der Region sei einfach "eingefroren" - und in diesem Zustand befinde sie sich noch heute. Die politische Situation verhindere nicht nur den Wiederaufbau des Landes, sondern schotte die Bevölkerung vor der sie umgebenden Welt ab. Und so warten die Menschen, gefangen zwischen Hoffnungslosigkeit und freudiger Erwartung, auf eine bessere Zukunft. Zu den Jurymitgliedern des Fotopreises gehörten der Leica-Fotograf und Gewinner des World Press Award 2009, Anthony Suau, Volker Lensch vom Magazin Stern, Eva Gravayat (Exhibition Producer des Fotofestivals Les Rencontres d'Arles), Karin Rehn-Kaufmann (künstlerische Leiterin der Leica-Galerie Salzburg), und Dr. Andreas Kaufmann (Mitglied des Aufsichtsrats der Leica Camera AG). Der Preis der Firma Leica ist mit 5000 Euro dotiert und nach dem Erfinder der 35-mm-Kleinbild-Kamera, Oskar Barnack, benannt.

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(Foto: Jens Olof Lasthein)

Zur Situation in Abchasien gehört auch die ständig schwierige Suche nach Treibstoff: Die georgische Flotte hat gerade die Kontrolle über ein türkisches Tankschiff übernommen, so dass im ganzen Land Treibstoffknappheit herrscht.

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(Foto: Jens Olof Lasthein)

Trostlose Gegend: streunende Hunde zwischen Schiffswracks am Strand.

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(Foto: Jens Olof Lasthein)

Die Mütter in der Region begleiten ihre Kinder während der ersten Schulwochen.

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(Foto: Jens Olof Lasthein)

Die Strände der Hauptstadt Sochumi, ehemals überfüllt von Touristen aus der ganzen Sowjetunion, sind heute nahezu leer.

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(Foto: Jens Olof Lasthein)

Spuren des seit Anfang der neunziger Jahre andauernden Konfliktes zwischen Georgien und seiner abtrünnigen Provinz Abchasien: das Innere eines öffentlichen Gebäudes am größten Platz Sochumis.

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(Foto: Jens Olof Lasthein)

Versuche von Normalität: Saida, Gemur und ihr Sohn Farid am Strand.

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(Foto: Jens Olof Lasthein)

Sophie ist auf dem Weg zur Hochzeitsfeier ihrer Nachbarn.

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(Foto: Jens Olof Lasthein)

Dzhumber und Khatuna, Vater und Tochter, am ehemals so dicht bevölkerten Strand.

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(Foto: Jens Olof Lasthein)

Armut und Hoffnungslosigkeit: ein junges Mädchen vor der geschlossenen Fabrik.

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