Opernpremiere:"Es genügt nicht, nur schöne Musik zu machen"

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Der Musiker Jordi Savall dirigiert nun die erste moderne Inszenierung der Oper "Alcyone" des Barockkomponisten Marin Marais.

Von Reinhard J. Brembeck

Das macht viel Arbeit", sagt Jordi Savall nach eineinhalb Stunden Probe, "ist aber schön." Der Inspizient in der gerade frisch restaurierten Pariser Salle Favart hat schon mehrmals zum Aufhören gedrängt, schließlich ist gleich Einlass. Savall aber hat sich gut zwanzig bunte Zettel in die Partitur geklebt, an Stellen, die er jetzt noch kurz vor der Premiere verbessern will. Leise und völlig unaufgeregt erklärt er seinem Orchester auf Spanisch, Französisch, Italienisch, Deutsch, was er sich jeweils vorstellt. Vieles soll leichter klingen, tänzerisch beschwingter. Aber jetzt schaut er selbst öfter auf die Uhr, übergeht einige Stellen und eine halbe Stunde vor Aufführungsbeginn verlässt er dann doch den Orchestergraben. Sichtbar ein wenig betrübt darüber, dass er nicht alles noch genauer proben konnte.

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