Der Historiker Norbert Frei aus Jena soll das Forschungsprojekt "Das Bundespräsidialamt und der Nationalsozialismus" übernehmen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beauftragte den Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit dem auf rund zwei Jahre angelegten Vorhaben. Frei soll den Umgang des 1949 geschaffenen Amts und der Bundespräsidenten mit der NS-Vergangenheit untersuchen. Dabei solle zum einen erforscht werden, ob es im Bundespräsidialamt personelle oder ideelle Kontinuitäten zur Zeit des Nationalsozialismus gegeben hat. Zum anderen geht es darum, wie die Bundespräsidenten in ihrem öffentlichen und internen Handeln, vorbereitet und unterstützt durch die Mitarbeiter des Amts, mit dem Thema NS umgegangen sind. Das gelte zum Beispiel für Reden, Staatsbesuche, Termine im Inland und Ordensverleihungen. Der Untersuchungszeitraum reicht von 1949 bis 1994. Das Bundespräsidialamt werde Frei und sein Team beim Zugang zu einschlägigen Akten unterstützen. Die Forschungen sollen bis März 2022 abgeschlossen und anschließend in einem Buch veröffentlicht werden.