Nachruf:Zum Tod von Keyboard-Pionier Bernie Worrell

Während andere Keyboarder des Funk hauptsächlich Hammond-Orgeln benutzten, war Worrell einer der ersten, die verstärkt mit Synthesizern arbeiteten. (Foto: AP/Kathy Willens)

Er spielte Synthesizer für die P-Funk-Kollektive um George Clinton, Parliament und Funkadelic. Sein Sound war unverwechselbar.

Von Jens-Christian Rabe

Der amerikanische P-Funk-Veteran, Keyboarder, Sänger, Arrangeur und Komponist George Bernard "Bernie" Worrell alias "The Wizard of Woo" ist gestorben. Bekannt wurde er in den Siebziger Jahren als eines der Schlüsselmitglieder des sagenumwobenen Parliament/Funkadelic-P-Funk-Kollektivs um George Clinton. Später arbeitete er unter anderem auch mit den Talking Heads für deren Konzertfilm "Stop Making Sense". Worrell war einer der ersten Musiker, die einen Moog-Synthesizer benutzten, und berühmt für seinen originellen Einsatz von Synthesizern. Mit anderen Worten: Es schmatzte, schluckte, gluckste und stotterte, wenn er an die Knöpfe und in die Tasten fasste. Man höre nur "Flash Light", den nach "Give Up The Funk (Tear The Roof off The Sucker)" zweiten, millionenfach verkauften Parliament-Hit. Worrells futuristische Sound-Ideen prägten auch so famose Parliament-Songs wie "Mothership Connection (Star Child)" oder "Aqua Boogie", die zu den am meisten gesampelten Tracks der Popgeschichte gehören. Die New York Times nannte Worrell einmal die Art von Begleitmusiker, die so einflussreich ist wie ein Bandleader. Am Freitag ist er an den Folgen einer Lungenkrebserkarnkung im Alter von 72 Jahren in seinem Haus in Everson im amerikanischen Bundesstaat Washington gestorben.

© SZ vom 27.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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