Nachruf:Laut und leise

Regisseur und Schauspieler Wolfgang Gropper ist gestorben. Er wirkte in München und Braunschweig.

Von Luise Schendel

Die leisen Töne, die konnte er. Die lauten aber auch. Wenn der Theatermann Wolfgang Gropper etwas zu sagen hatte, dann tat er es - und platzierte gekonnt seine Pointen. Ursprünglich als Jurist ausgebildet, brillierte Gropper erst als Schauspieler, dann als Regisseur. Mit Vorliebe verkörperte er die rotzigen Rollen, die Vorlauten und die Petzer. Nun ist der 71-Jährige am Pfingstsonntag gestorben.

Gropper wurde 1944 in Prien am Chiemsee geboren. Sein Weg führte ihn als Regisseur an das Gärtnerplatz-Theater, das Volkstheater und zu den Kammerfestspielen in München. 1983 zog es ihn als Oberspielleiter an das Staatstheater Hannover. Was ihn nicht hinderte, zwischendurch auch einmal im "Tatort" mitzuspielen.

Es folgten fünf Jahre als Generalintendant der Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach, bevor Gropper schließlich bis 2010 an das Staatstheater Braunschweig wechselte. Dort verabschiedete er sich mit Anton Tschechows "Kirschgarten". Seitdem wirkte er als freier Regisseur in der Schauspiellandschaft. Seit einigen Jahren inszenierte er außerdem Opern, darunter Giacomo Puccinis "La Boheme" und Ludwig van Beethovens "Fidelio".

© SZ vom 19.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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