Nachruf: Johan Botha ist gestorben

Er wagte sich an die schwersten Tenorpartien, war aber auch ein glänzender Konzertsänger. Jetzt starb der Südafrikaner im Alter von 51 Jahren.

Wenn Johan Botha mit seiner massigen Gestalt und seinem grimmig entschlossenen Gesicht auf die Bühne kam, dann mochte das Publikum erst einmal denken, dass da gleich ein Berserker wüten würde. Aber sobald Botha die ersten Töne mit seiner jugendlich hellen Tenorstimme in den Raum geschickt hatte, war dieser erste Eindruck wie ausgelöscht. Stets elegant und unangestrengt, immer durchsetzungsfähig, zuverlässig und höhensicher: Das machte Botha zu einem Ausnahmesänger, der an allen großen Häusern gern gesehen war und von künstlerisch so unterschiedlichen Dirigenten wie Kirill Petrenko, Pierre Boulez, James Levine, Christian Thielemann oder Franz Welser-Möst geschätzt wurde.