Nachruf: Françoise Mallet-Joris ist tot

Freizügigkeit war ihr Thema: Die große Autorin, in Belgien geboren, war seit 1970 Mitglied der Académie Goncourt. Ihre Biografie spiegelte sie im Leben einer Sängerin des 19. Jahrhunderts.

Noch vor Françoise Sagan stellte Françoise Mallet-Joris die Offenheit der unmittelbaren Nachkriegsgesellschaft für eine freizügige Lebensgestaltung auch für Frauen auf die Probe. Der 1951 erschienene Roman "Le Rempart des Béguines", der auf Deutsch den Titel "Der dunkle Morgen" erhielt, handelt von der Geliebten eines viel älteren Mannes, die gleichzeitig mit dessen Tochter eine Liebschaft eingeht.