Nachruf auf Johnny Hallyday:Gladiator mir Rockerlocke

Lesezeit: 1 min

Der Sänger und Musiker Johnny Hallyday ist tot. Frankreich trauert um ein Stück seiner eigenen Jugend und stellt sich auf ein Staatsbegräbnis ein.

Von Joseph Hanimann

Wenn dieser Sänger, wie Emmanuel Macron in seiner Beileidserklärung sagte, ein Stück Amerika nach Frankreich gebracht hat, dann ist das Umgekehrte ebenfalls wahr. Er hat dafür gesorgt, dass der Rock ein bisschen auch auf Französisch gesungen wurde. Sein Tod ist im Land ein Staatsereignis. Geboren wurde Johnny Hallyday 1943 als Jean-Philippe Smet in Paris, und seine Karriere begann, als in den goldenen Sechzigern die Nation unter de Gaulle weltpolitisch ihren Rang zu behaupten suchte. "Souvenirs, souvenirs" war sein erster Erfolg. Mit 18 Jahren trat er im Pariser Olympia auf, lancierte in Frankreich den Twist und mimte bei seinen Auftritten wirkungsvoll das Ungestüme der neuen Generation. Diese überbordende Energie sollte besser für den Straßenbau eingesetzt werden, soll der alternde de Gaulle kopfschüttelnd gesagt haben.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: