Nach schwerer Krankheit:Schriftsteller Jakob Arjouni gestorben

Jakob Arjouni auf einer Aufnahme im Jahr 2009. Der Schriftsteller ist in der Nacht zum Donnerstag seiner schweren Krankheit erlegen. (Foto: dpa)

Sein Privatdetektiv Kemal Kayankaya hat ihn bekannt gemacht - der erste Fall des Frankfurter Ermittlers wurde sogar verfilmt. Weitere Krimis folgten, doch nun ist der Schriftsteller Jakob Arjouni mit nur 48 Jahren gestorben.

Der Schriftsteller Jakob Arjouni ist tot. Der Autor sei im Alter von 48 Jahren nach einer schweren Krebserkrankung in der Nacht zum Donnerstag in Berlin gestorben, teilte der Verlag Diogenes mit.

Bekannt wurde der in Frankfurt/Main geborene Arjouni vor allem als Krimi-Schriftsteller. Arjouni war erst 21 Jahre alt, als er seinen Frankfurter Privatdetektiv Kemal Kayankaya in dem Buch "Happy birthday, Türke!" zum ersten Mal ermitteln ließ.

Das Buch wurde Anfang der neunziger Jahre von Doris Dörrie verfilmt. Es folgten weitere Fälle mit Detektiv Kayankaya. 1987 erhielt Arjouni den Baden-Württembergischen Autorenpreis für das deutschsprachige Jugendtheater für sein Theaterstück "Nazim schiebt ab" und 1992 den Deutschen Krimipreis für "Ein Mann, ein Mord".

Zu Arjounis bekannten Romanen gehören "Magic Hoffmann", "Der heilige Eddy" und "Cherryman jagt Mister White". Zuletzt erschien im Herbst 2012 der Kayankaya-Fall "Bruder Kemal". Insgesamt wurde sein Werk laut Diogenes in 23 Sprachen übersetzt.

Arjouni war der Sohn des Dramatikers Hans Günter Michelsen. Weil er nicht als Sohn eines bekannten Künstlers wahrgenommen werden wollte, veröffentlichte er von Beginn seiner Karriere an unter dem marokkanischen Namen seiner damaligen Frau. Arjouni lebte zuletzt mit seiner Frau und seinen Kindern in Berlin und Südfrankreich.

© Süddeutsche.de/dpa/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: