Musik:Tieftraurig und munter swingend

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Die Sängerin Anna Leman stellt ihr neues Album in der Unterfahrt vor

Von Oliver Hochkeppel, München

Anna Leman trägt Schwarz auf dem Cover ihres neuen Albums "Allure". Es ist dementsprechend auch kein heiter-belangloser Cocktail-Jazz, mit dem die Sängerin samt ihrer paritätisch besetzten Band (neben ihr Anna Rehker am Cello, Janine Schrader am Saxofon, Josef Reßle am Piano, Christian Schantz am Bass und Wolfgang Peyerl am Schlagzeug) an diesem Mittwoch den Unterfahrt-Konzertreigen im neuen Jahr beginnt. Es passt gut in unser immer heterogenes Dasein und die eben nicht nur verheißungsvolle Gegenwart, dass Leman hier alle Facetten des Lebens einfängt. Dazu gehört durchaus Fröhliches und Eskapistisches wie das kapriziöse, oldfashioned hüpfende und an Matt Bianco erinnernde "Dancefloor" oder die munter swingende "Spring Affair". Und selbst auf den "Long Way Home" macht sich Leman mit ansteckend guter Laune (und einer geradezu triumphierenden Flöte von Janine Schrader). Aber eben auch Gebrochenes, Zwiespältiges wie der elegische "Gloomy Sunday" oder Tom Waits' spinnöse Vaudeville-Nummer "Tango Till They're Sore". Lateinamerikanisches deckt ja sowieso immer gerne beide Seiten ab, die "Tristeza" und das mitreißend Euphorische, so wie bei Leman auch "Una Noche Mas" und der "Libertango", der sich bei ihr allerdings weniger an Astor Piazzolla orientiert, sondern mehr an die Version von Grace Jones erinnert.

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