Tradition und Vision, jung und alt, Großspektakel und Intimität, Existentialismus und Verbindlichkeit: Die diesjährige Salzburger Mozartwoche bot das Requiem ihres Namenspatrons in zwei Versionen, wie sie weiter nicht auseinander liegen könnten, obwohl beiden die gleiche Partitur zugrunde legten. Einmal dirigierte der 81-jährige Jordi Savall mit seinem Kammerorchester Le Concert de Nations und dem klein besetzten Chor La Capella Nacional de Catalunya eine den Schrecken des Todes erschütternd herausstellende Version; vier Tage später bot der 30-jährige Dirigent Thomas Guggeis, er vertrat einmal wieder den erkrankten Daniel Barenboim, mit den groß besetzten Wiener Philharmonikern und dem in Megastärke angetretenen Wiener Singverein eine traditionell verbindliche Lesart.
Mozarts Requiem:Ein Gebet gegen den Krieg
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Jordi Savall nach der Aufführung von Mozarts Totenmesse im Salzburger Mozarteum.
(Foto: Wolfgang Lienbacher/Mozartwoche)Bei der Salzburger Mozartwoche dirigieren Jordi Savall und Thomas Guggeis zwei unterschiedliche Lesarten der Totenmesse von Wolfgang Amadeus Mozart.
Von Reinhard Brembeck
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